Gesundheit

Was wäre wenn…

…statt Corona der Ebola-Virus an unserer Türe klingeln würde?

Bei den ersten Anzeichen der Infektionen mit dem neuartigen Corana-Virus hätte doch kaum einer gedacht, dass sich das Ganze zu einer handfesten Epidemie, auch bei uns hierzulande, mit spürbaren Auswirkungen entwickeln würde. Warum? Weil es bisher, zumindest seit der echten Pandemie mit der Spanischen Grippe 1918-20 mit ca. 20 Mio. Toten, immer bei der Drohung geblieben war: Weder die Vogelgrippe, noch SARS, noch Ebola aus Afrika oder die Pest in Indien haben uns hier bisher ernsthaften Schaden zugefügt. An die jährliche Influenza-Welle, genau genommen auch eine Epidemie, haben wir uns inzwischen gewöhnt, obwohl hierzulande jährlich bis über 20.000 Menschen daran sterben!

Zudem befindet sich Deutschland, wenn man einen Blick in einen Katastrophen-Atlas wirft, in der glücklichen Lage, von Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Wirbelstürmen und ähnlichen Naturereignissen bisher weitgehend verschont geblieben zu sein: Der Atlas zeigt einen weißen Fleck, wenn man von gelegentlichen Hochwasserlagen in Binnengewässern einmal absieht.

Aber haben wir die Gewähr, dass dies so bleiben wird? Sicherlich nicht! Die Bevölkerungsexplosion – als ich geboren wurde waren halb so viele Menschen auf dem Globus -, die Globalisierung und Vernetzung, die internationale Mobilität und offene Grenzen scheinen regelrecht nach einer Pandemie zu schreien. Die Klimaerwärmung soll ja das ihre dazu beitragen, indem Wetterlagen extremer werden.

Wer die Nachrichten aufmerksam verfolgt, der kommt nicht umhin, von Hamsterkäufen in Supermärkten – und ich meine nicht die possierlichen Tierchen -, von nationalen Grenzschließungen, dem Verbot von Großveranstaltungen und Fußball-Geisterspielen, von ausverkauften Produkten (Desinfektion, Atemmasken, Toilettenpapier, Medikamenten uvm.), von einem Börsencrash und Betriebsschließungen zu hören. Ist es nicht unglaublich, welche rasanten Auswirkungen ein scheinbar relativ harmloser Virus („nur“ 1-2 % Sterblichkeit) in kurzer Zeit auf unsere zivilisierte Welt ausübt.

Was wäre wenn…
Was würde geschehen, wenn uns ein mutierter Ebola-Virus, ein Krieg oder eine plötzliche Energieverknappung heimsuchen würde?
Ganz sicher wäre es das Schlimmste, in Panik zu verfallen oder in ständiger Angst zu leben. Unsere Vergänglichkeit begleitet uns täglich, auch wenn wir nicht daran denken. Beispiele erspare ich Ihnen an dieser Stelle. Aber Wachheit und eine vernünftige Vorsorge helfen nicht nur uns selbst, sondern auch der Gemeinschaft. Denn wer vorbereitet ist, mental und tatsächlich, der braucht nicht panisch zu reagieren und kann andere stützen und effektiver helfen.

Der gemeinsame Nenner
Es gibt einen gemeinsamen Nenner für alle Krisenszenarien, ganz unabhängig vom Auslöser und der Art der Bedrohung. Vielleicht sollten wir uns durch die aktuelle Epidemie, die uns eigentlich gnädiger Weise genügend Zeit zum Nachdenken und Handeln lässt, an einen gesunden Selbsterhaltungstrieb erinnern, den schon ein Neandertaler oder ein Bürger im alten Rom an den Tag legen musste.
Bei jeder Krise sollte man damit rechnen, dass Strom, Gas, Wasser, Abfallentsorgung und Nahrungsmitteleinkauf ausfallen können! THW, Feuerwehr, Polizei und ähnliche Behörden werden sicher ihr Bestes geben, aber vielleicht schnell überfordert sein, zumal auch Feuerwehrleute und Polizisten Menschen sind, die vielleicht ihre Familien schützen wollen!
Unsere Mitmenschen sind nicht allesamt gütig und geduldig, wenn sie Angst haben und nicht vorbereitet sind. Beim großen Wirbelsturm Katrina in New Orleans 2005 kamen nach Angaben mancher Beobachter mehr Menschen durch Vandalismus und ähnliches um als durch den Sturm selbst!
Deshalb empfehlen ich Ihnen folgende, grundsätzlichen Maßnahmen ohne Anspruch auf Vollständigkeit:


Sofortmaßnahmen, wenn Sie überrascht worden sind:

  • Schnellstens alle Familienmitglieder, die bei Ihnen wohnen sollen (ab jetzt!), umgehend heranholen!
  • Zuhause bleiben, die Türen verriegeln und nicht einmal mehr dem Postboten öffnen!
  • Alles bereitliegen haben, was man für mindestens drei Wochen zuhause benötigt.
  • Füllen Sie alle Eimer und die Badewanne mit Wasser!
  • Verrammeln Sie die Zugänge Ihres sicheren Ortes so gut und sicher wie möglich!
  • Suchen Sie alle verfügbaren Waffen oder Ersatzgegenstände und legen Sie diese in der Nähe der Eingänge bereit.
  • Schützen Sie vorhandene Nahrung vor Verderben durch Kühlung, Salzen, Trocknen.
  • Im Winter müssen Sie sich auch Gedanken machen, wie Sie zumindest einen Raum warm halten können, auch wenn der Strom ausfällt!
    Aber besser wäre es natürlich, Sie würden schon vorher nachdenken und eine Vorbereitung in aller Ruhe treffen, solange es noch nicht brennt.

Langfristige Minimalvorbereitung für jede Krisensituation:
(Die notwendigen Mengen müssen Sie – je nach Personenzahl und angenommener Dauer – selbst festlegen. Ich empfehle Ihnen für mindestens 3-6 Wochen vorbereitet zu sein.)

  1. Trink- und Brauchwasser, haltbare Nahrung (haltbar und schlicht, wie z. B. Reis oder Haferflocken) und Gaskocher mit Kartuschen (auch zum Heizen eines Raumes!)
  2. Geschützter Ort (= Wohnung, Wochenendhaus, Wohnmobil, Keller), Nottoilette mit Beuteln.
  3. Geldäquivalente, wie Gold, Zigaretten, Alkohol, Medikamente.
  4. Fahrzeug und Benzin, Taschenlampen, Batterien, Feuerzeuge, Kerzen, Klebeband.
  5. Medikamente (siehe Ratgeberbücher), Mundschutz FFP 2-3 und Desinfektionsmittel (auch Spiritus reicht meist aus!)
  6. Hygieneartikel wie Toilettenpapier, Seife, Cremes.
  7. Waffen, je nach Möglichkeiten und mentaler Bereitschaft.
  8. Kommunikation, wie z. B. Funkgerät und Radio.
  9. Mindset: Meditative Ruhe, Zuversicht und Energie.
  10. Freunde, Netzwerk und Unterstützung.

Die genannte Grundausrüstung braucht nicht teuer zu sein und kann auch im normalen Alltag benutzt werden. Denken Sie nicht nur an sich, sondern auch an andere, indem Sie ein wenig mehr besorgen und in der Krise anderen nicht zur Last fallen!
Die o. g. Vorsorge hat rein gar nichts mit Panikmache zu tun, sondern entspricht einem im Internetzeitalter längst vergessenen Selbsterhaltungstrieb. Allerdings ist jede übertriebene Bevorratung abzulehnen, weil sie ja damit Ihren Mitmenschen etwas wegnehmen oder z. B. Arztpraxen an der Arbeit hindern (bei Mundschutz etc.).

Und: Denken Sie, während einer Katastrophe funktioniert der Amazon-Lieferservice über Internet oder Ihr Smartphone? Kann, ja, aber muss nicht! Vielleicht sollten Sie also statt Youtube und Insta auch ein paar gute Bücher zu Hause haben…

Autor: Dr. Michael Weh im Auftrag vom WUE|MAG

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