Eine herausfordernde Zeit liegt mit der so ganz anders verlaufenen Session 2020/2021 hinter der 1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg e.V. Leider war der vergangene Fasching ganz anders, als es viele Jahre lang der Fall war. Die Hoffnung ist groß, dass es in der nächsten Session wieder hin zu Normalität und viel mehr Frohsinn geht. Was aber gibt es von dieser Session zu berichten:
Die Vorfreude im November auf die damals bevorstehende 5. Jahreszeit war sehr groß, obwohl die Vorzeichen wegen Corona schlecht standen, überhaupt etwas in der Öffentlichkeit veranstalten zu können. Relativ schnell war klar, der traditionelle Prinzenball, die Gala-Prunksitzung oder auch die Einzüge auf Sitzungen befreundeter Karnevalsgesellschaften können aufgrund der auferlegten Kontaktbeschränkungen nicht stattfinden. Auch musste schweren Herzens der Würzburger Faschingszug abgesagt werden, womit die 1. KaGe sich in die Masse der abgesagten Züge in ganz Deutschland einreihte. Damit waren die großen Veranstaltungen der Session schon nicht mehr vorhanden. Die Proklamation am 11.11.2020 sollte aber durchgeführt werden. Auch hier war Anfang November klar, dies wird nur im kleinen Kreis erfolgen können, weil die Kontaktbeschränkungen bisherige Proklamationen, wie sie am Sternplatz jahrelang stattgefunden haben, nicht zuließen. Kurzerhand wurde die Eröffnung im Restaurant
Teil des Präsidiums vor Ort, der vor nur ausgewählten Vertretern der Würzburger Presse im vorgegebenen Abstand die Faschingssession eröffnete. Hier trat das erste Mal in der Geschichte in Würzburg die Symbolfigur der 1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg auf – der blaue Affe. Er ziert das offizielle Vereinslogo und ist beispielsweise auf den Faschingskappen der Elferräte zu finden. Für alle Närrinnen und Narren wurde die Eröffnung in den sozialen Medien gezeigt und gepostet. Des Weiteren entstand auch ein Beitrag, der bei TV Mainfranken veröffentlicht wurde. Im Gegensatz zu vergangenen Proklamationen gab es danach selbstverständlich keine ausgelassene Party, sondern ein frühes Nachhause gehen. Man hatte noch den Gedanken, dass bestimmt im neuen Jahr einiges Spontanes innerhalb der gegebenen Beschränkungen möglich wäre, um doch Frohsinn unter die Leute zu bringen. Wie hat man sich doch getäuscht… Eine große Veranstaltung am Anfang des Jahres ist unter normalen Voraussetzungen die Inthronisierung des Prinzenpaares im Würzburger Rathaus und die damit verbundene Schlüsselübergabe. Ein Prinzenpaar gab es diese Session nicht, aber dafür unseren blauen Affen. Also übergibt der Oberbürgermeister einfach ihm den Schlüssel, das klingt doch nach einem guten Plan. Aufgrund der gängigen Beschränkungen konnte die Schlüsselübergabe in sehr kleinem Kreis durchgeführt werden, so dass Oberbürgermeister Christian Schuchardt den Schlüssel an die 1. KaGe übergab, wobei mit Mund- und Nasenschutz die Abstandsregeln eingehalten worden sind. Zuschauer gab es keine, dafür aber wieder Beiträge in den sozialen Medien. Zum Krapfensaisonstart des Marktcafé Brandstetter im Januar durften wir Krapfen an Kunden und Passanten in der Marktgasse verteilen. Die Bürgerinnen und Bürger bedankten sich herzlich für diese Geste in schwierigen Zeiten, was sich wirklich toll für die Vereinsmitglieder anfühlte. Trotz Mund- und Nasenschutz kam man ins Gespräch und konnte doch ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Etwas später startete die Aktion „Verteilen von 1111 Krapfen“. Zusammen mit dem Inhaber des Brandstetters wurden erneut Krapfen verteilt, so dass diese direkt zum Beispiel den Bedürftigen der Würzburger Tafel e.V. in der Zellerau, den Mitarbeitern vom EDEKA Frischecenter Trabold in der Sanderau, dem Caritasverband für die Diözese Würzburg, St. Thekla Seniorenzentrum am Ludwigkai, dem Blindeninstitut an der Ohmstraße, den Mainfränkischen Werkstätten und zu guter Letzt noch der Berufsfeuerwehr Würzburg vorbeigebracht wurden. Damit waren die Veranstaltungen dieser Session durch. Am Ende der Faschingszeit veröffentlichte die 1. KaGe ein Video, das aus Zusammenschnitten einzelner Beiträge aus dem gesamten Verein stammen. Dabei sind Mitglieder der Ranzengarde, der Prinzengarde, des Hofstaats und des Elferrats.
Als die Zeit ab Weiberfastnacht anbrach und die Mitglieder des Vereins zu Hause saßen, weil in dieser Zeit wirklich nichts stattfand außer, vereinzelten Fernsehübertragungen von Sitzungen ohne Zuschauer, standen dem einen oder anderen Karnevalisten Tränen in den Augen bei dem Gedanken daran, was die Jahre zuvor los war. Und so endete die Session mit dem Aschermittwoch und ohne traditionellen Kehraus. Es war ein Trauerspiel… Nichtsdestotrotz muss man darüber glücklich sein, dass die Vereinsmitglieder der 1. KaGe in dieser so schweren Zeit gesund geblieben sind. Wo doch alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland viele teilweise schwere Einschränkungen des Privatlebens ertragen müssen, ist eine verkorkste Faschingssession nicht das Schlimmste, was es gibt, bedenkt man vor allem die viel zu vielen tragischen Corona-Fälle. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Lage bessert und wir mit viel Glück die nächste Faschingssession wieder in einem Maße feiern können, wie man es aus den vergangenen Jahren gewohnt ist.
- KaGe Elferrat Würzburg
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