Stadtleben

Das Mainfranken Theater als Staatstheater

Stimmen aus Würzburg

Das Mainfranken Theater Würzburg soll – mit dem Wiedereinzug in das sanierte und erweiterte Haus zur Spielzeit 2022/23 – ein Staatstheater werden. Dabei möchte der Freistaat künftig 50% statt den bisherigen 25% des Haushalts finanzieren, trotzdem werden die Beschäftigten unüblicherweise Angestellte der Stadt bleiben.

Diese Entscheidung halte ich für sehr begrüßenswert. Zum einen zeigt sich das Ergebnis der langjährigen Bemühungen durch OB Christian Schuchardt und seine Administration, zum anderen wird das qualitative Wachstum des Musiktheaters unter GMD Enrico Calesso bestätigt. Dadurch, dass die Beschäftigten Angestellte der Stadt bleiben wird in meinen Augen die regionale Souveränität im Zusammenspiel mit dem hohen Engagement des Freistaats in schöner Weise deutlich. Wenn man bedenkt, wie sehr dieses Theater zu Beginn des Jahrtausends in seinem Bestand gefährdet war und wie es Stadt und frühere Intendanten geschafft haben, durch hohes politisches Engagement und künstlerische Qualität, dessen notwendige Existenz in der Stadt zu verankern, kann sich Würzburg nur glücklich schätzen. Außerdem bildet dieser Entscheid die große künstlerische Vielfalt dieser Stadt ab – für mich erst der Beginn einer interessanten kulturellen Entwicklung.

Kai Christian Moritz (Schauspieler)

Die Entscheidung, aus dem Mainfrankentheater ein Staatstheater zu machen, begrüße ich sehr. Der Zuschuss von 50% zum Etat und der großartige Umbau samt Erweiterung, steigert die Attraktivität des Hauses für Gäste und internationale Künstler gleichermaßen.
Dem Theater und seinen Mitarbeitern gibt es Planungssicherheit für die Zukunft. Bestehende Verträge und deren evtl. Verlängerung sind garantiert. Neue, spannende Projekte können verfolgt und umgesetzt werden. Da die Stadt jetzt nur noch die restlichen 50% des bestehenden Budgets zu verantworten hat, gibt es eine Entlastung im „Stadtsäckel“. Geld, das woanders sicherlich gut gebraucht werden kann, wie zum Beispiel in den Schulen für die Ausstattung und Einrichtung.

Sabine Unckell (Hotel Würzburger Hof)

Das ist das Beste, was unser OB Christian Schuchardt für die Stadt Würzburg geholt hat: Staatstheater Würzburg zur Hälfte finanziert vom Freistaat Bayern, die organisatorischen Kompetenzen jedoch in der Hand der Stadt. Bessere finanzielle Möglichkeiten und erweiterte künstlerische und technische Perspektiven. Geld singt nicht, aber mit Geld kann man mehr und bessere Mitarbeiter verpflichten.

Dr. Apostolov (Radio Opera)

Mit der Grundsatzentscheidung, sich auch außerhalb von München für eine hochkarätige Theaterlandschaft zu engagieren, hat der Freistaat vor einigen Jahren alles richtig gemacht! Die Kulturlandschaft Deutschlands und auch Bayerns ist nicht zentralistisch geprägt: Von der ländlichen Region bis hin zur Großstadt, überall gibt es Kultur zu entdecken und das ist auch gut so. Im Idealfall können große Kulturinstitutionen wie das Mainfrankentheater in Würzburg nicht zuletzt zum Kulturmotor werden und durch ihr Programm Impulse setzen, die in die gesamte Region heraus strahlen und sowohl andere Kulturinstitutionen, als auch die Kultur- und Kreativwirtschaft inspirieren. Grundvoraussetzung für kulturelle Leuchttürme ist es allerdings immer, dass eine finanzielle Planungssicherheit besteht und Häuser nicht jedes Jahr um die notwendigen Mittel fürchten müssen. Mit der Staatstheater-Entscheidung ist hier eine neue Verbindlichkeit entstanden, von der alle Seiten langfristig und nachhaltig profitieren werden. Bleibt mir nur zu sagen: Glückwunsch Mainfrankentheater, Glückwunsch Würzburg!

Frau Jacobs (Kulturreferat)

Wir sollten die Chancen des neuen Staatstheaters auf allen Ebenen nutzen für die Bürger in der Stadt und aus dem Landkreis. Zur Stärkung des Würzburger Kulturstandortes ist es wichtig die verschiedenen Sparten zum Wohle aller Interessengruppen umzusetzen. Für mich eine historische Chance für Würzburg. Ich freue mich darauf!

Ralf Barthelmes (Martinz und Martinsklause)

Ich begrüße sehr, dass das Mainfrankentheater ab der Spielzeit 2022 zum Staatstheater wird. Dies ist eine richtungsweisende Entscheidung für den Kulturstandort Würzburg und trägt sicherlich unmittelbar zu steigenden Besucherzahlen, wie auch mittelbar zu steigenden Touristenzahlen bei. Durch größere verfügbare Mittel vom Freistaat können Qualität und Anzahl der Produktionen gesteigert werden. Und zudem wird – als positiver Nebeneffekt – obendrein noch das oft klamme Stadtsäckel entlastet.

Wolfgang Weier (Stadtmarketing)

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