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DADORD WÜRZBURCH Ausgeschunkelt.

Anfang jeden Jahres erscheint seit etlichen Jahren der Dadord Würzburch. So auch im Januar 2020. Das WUE|MAG sprach mit der Regisseurin Franziska Greulich und dem Produzenten Christian Kelle zum neuen Film und der Aufgabenverteilung während der Dreharbeiten. Wir sind schon sehr gespannt auf den neuen Streifen und freuen uns ihn an den verschiedenen Aufführorten anschauen zu können.

WUE|MAG: Wie lange gibt es den Dadord Würzburch schon?

Christian Kelle: Die Reihe „Dadord Würzburch“ gibt es seit 2008, wir drehen allerdings schon seit 1983 Filme. Der neue Streifen „Ausgeschunkelt.“ ist unser 22. Film.

Bist Du von Anfang an dabei gewesen?

Christian Kelle: Sicher. Ich habe die Reihe 2007 gemeinsam mit Johannes Wolf konzipiert, basierend auf der Vorgängerserie „Galgenstrick – alles, was Recht ist!“. Die haben wir von 1994 bis 2005 produziert, die kam auf 8,5 Folgen. 8,5 Folgen deshalb, weil die Schlussepisode nur 25 Minuten lang war. [zwinkert]

Was sind Deine Aufgaben?

Christian Kelle: Ich hab immer die Grundidee zu einer Folge, die ich dann drehbuchtechnisch meist mit Franziska ausarbeite. Zudem fungiere ich als Produzent, d. h. ich bin für die Besetzung und die Locationsuche zuständig. Außerdem kümmere ich mich um die Sponsoren und das Organisieren der Vorführungen.

Wie groß ist euer Team?

Christian Kelle: Die Produktionscrew (Kamera, Regie, Ton, Ausstattung etc.) besteht aus acht Leuten. Vor der Kamera agieren dieses Mal – Statisten inklusive – um die 120 Mitwirkende. Alle unentgeldlich aus Spaß am Spiel und der Freude daran, gemeinsam etwas für ein großes Publikum auf die Beine zu stellen, das sich auch jedes Mal begeistert davon zeigt.

Welche Aufgaben übernimmst Du im Team?

Franziska Greulich: Ich bin als Regisseurin für den Dreh-Ablauf am Set verantwortlich und erste Ansprechpartnerin für Crew und Schauspieler. Ich mache mir im Vorfeld Gedanken, wie ich eine Szene aus dem Drehbuch fi lmisch umsetzen möchte und stimme das dann mit den Kameramännern und dem Tonmann am jeweiligen Drehort ab. Ich instruiere die Schauspieler, gebe die Kommandos für den Dreh und überwache an meinen Monitoren die Kamerabilder. Wenn eine Szene fertig ist, nehme ich diese ab.

Wie bist Du dazu gekommen die Regie zu übernehmen?

Franziska Greulich: Eigentlich hatte ich mich im Jahr 2010 bei einem Casting von Dadord Würzburch als Komparse beworben. Da ich aber schon vorher im Freundeskreis kleinere Filmprojekte umgesetzt hatte und gerade eine Regieassistenz gesucht wurde, habe ich diese Rolle gerne angenommen. Zwei Filme vom Dadord Würzburch habe ich als Regieassistenz begleitet. Dann hat mich Christian Kelle gefragt, ob ich als Regisseurin die Hauptverantwortung am Set übernehmen möchte.

Worum geht es im diesjährigen Dadord?

Franziska Greulich: Die Narren sind dieses Mal los – das Mordopfer ist nämlich der Gesellschaftspräsident des fi ktiven Faschingsvereins „Gaudium Würzburgium“. Dieser wird mausetot kopfüber in einer Regentonne hinter einer Dönerbude in der Lindleinsmühle gefunden. Kurz vorher hatte er noch vor vielen Zeugen eine handfeste Auseinandersetzung mit dem prolligen Privatdetektiv Axel Strick (Christian Kelle), einer der Hauptfi guren im Dadord. Der gerät natürlich prompt unter Mordverdacht, und ausgerechnet sein bester Freund, der Kriminalhauptkommissar Rabe (Gerald Schneider) darf wegen Befangenheit nicht in dem Fall ermitteln. Deshalb liegt es an den Kommissaren Deichler und Krämer (gespielt von Michael Schwemmer und Frank Jüttner) aus der Schoppenfetzer-Buchreihe von Günter Huth, Licht ins äußerst mysteriöse Dunkel zu bringen – wobei alle Beteiligten feststellen müssen, dass Fasching nicht so lustig ist, wie er immer vorgibt zu sein.

Woher nimmst du die Inspirationen und Ideen der Filme?

Franziska Greulich: Das Grundthema und der Filmaufb au kommen von Christian Kelle. Wir diskutieren dann, wie einzelne Szenen aussehen und wo sie stattfi nden könnten und wie die bestehenden Haupt- und Nebendarsteller in die Story eingebunden werden können. Die besten Ideen kommen meistens dann, wenn man nicht darüber nachdenkt oder direkt aus dem realen Leben.

Wie sieht ein typischer Drehtag bei euch aus?

Franziska Greulich: Wir treff en uns am Drehort und das für den Tag benötigte Equipment wird ausgeladen und aufgebaut. Ich lege fest, wo wir genau anfangen und bespreche die Kamerapositionen mit den Kameramännern und fi nde den bes
ten Ort für unseren Tonmann. Dann spreche ich die Szene mit den Schauspielern durch und gebe Regieanweisungen. Wenn alles bereit ist, wird die Szene gedreht und so lange wiederholt, bis alles passt. Dann geht es weiter mit der nächsten Szene, so lange, bis wir alle Szenen aus dem Drehbuch für den aktuellen Drehort im Kasten haben.

Was macht dir am Job besonders Spaß?

Franziska Greulich: Ich arbeite gerne im Team und mit Menschen zusammen. Es ist toll, gemeinsam mit den Kameraleuten und den Schauspielern die Szene vom Papier hin zur Filmsequenz zu erarbeiten und an den Monitoren dann das Endergebnis zu sehen. Wenn dann der Film auch beim Publikum gut ankommt, bin ich happy.

Normalerweise wird jedes Jahr im Januar der neue Dadord im Cinemaxx Würzburg gezeigt. Dieses Mal jedoch nicht. Wie kam es dazu?

Christian Kelle: Das ist ein wenig komplex zu erklären. Früher agierte die hiesige Leitung des Kinos selbständig, was lokale Veranstaltungsevents betriff t. Es gab ein Handschlagabkommen seit 2001, welches die Anteile am Eintritt und die daraus resultierende Saalmiete betraf. 2017 wurde das nochmal schriftlich fi xiert. Seitdem es jedoch keinen wirklichen Kinoleiter vor Ort mehr gibt, werden die „Angebote für Sonderveranstaltungen“ von der Cinemaxx-Konzernzentrale in Hamburg bundesweit vereinheitlicht. Das hatte für uns die Folge, dass wir plötzlich mehr als das Doppelte an Saalmiete entrichten sollten. Wir sind nach wie vor Amateure und können und wollen uns das nicht leisten. Daher haben wir uns entschieden, das Würzburger Cinemaxx nach 18 Jahren nicht mehr zu bespielen, was wir eines Teils sehr bedauern, andererseits erschließen sich für uns dadurch neue Möglichkeiten.

Wann und wo wird der „Dadord Würzburch – Ausgeschunkelt.“ denn stattdessen vorgeführt?

Aufführorte und -termine 2020:

Würzburger Hofbräukeller

Sa.11.1., Fr- 17.1., Sa 18.1., Fr. 24.1., Sa 25.1. jeweils um 19.30 Uhr

Cineworld Dettelbach

Mo. 13.1., Mo. 20.1., Mo. 3.2., Mo. 10.2. jeweils um 19.00 Uhr So. 19.1., So. 26.1., So. 2.2., So. 9.2., So. 16.2. jeweils um 11.00 Uhr

Central im Bürgerbräu

Mo. 27.1. um 18.30 Uhr

Theater am Neunerplatz

Di. 18.2., Mi. 19.2., Do. 20.2. jeweils um 19.30 Uhr

Moviekino Marktheidenfeld

So. 1.3. um 11.00 Uhr

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